Zeche Schlägel & Eisen

  • Adresse

    Zeche Schlägel & Eisen
    Schacht 3/4
    Glückauf-Ring 26
    45699 Herten

  • Öffnungszeiten

    Das Maschinenhaus der Zeche Schlägel & Eisen ist im Rahmen von Führungen zugänglich.

    Das Außengelände ist frei begehbar.

  • Führungen

    Jeden 1. Sonntag im Monat um 14 Uhr

    Weitere Informationen hier

     

Eine echte Besonderheit. Fördergerüst auf Schacht 3.

Werner Gellhorn entwarf auch das angrenzende Maschinenhaus im Stil des Historismus. Im Inneren haben die Besucher die Gelegenheit, eine Zwillingsdampffördermaschine aus dem Jahr 1897 näher unter die Lupe zu nehmen. Eine Hälfte des Maschinenhauses diente ab 1951 als Waschkaue. Zu der Zeit wurde die historische Fassade des Gebäudes komplett überformt und an die übrigen Tagesanlagen aus den 1930er und 1940er Jahren angepasst. Im Inneren des südlichen Teils des Hauses sieht es anders aus: Dort wurde die ursprüngliche architektonische Gestaltung bewahrt. Neben der Fördermaschine können auch Reste der ursprünglichen Wandbemalung bestaunt werden, die von einer Restauratorin freigelegt und behutsam restauriert wurden.

Angenehme Atmosphäre. Die Grubenlüfteranlage.

In den Jahren 1972/73 erhielten die Schächte 3 und 4 eine neue ausziehende Grubenlüfteranlage für die Bewetterung des Bergwerks. Die Einrichtung ist heute noch vorhanden.

Ein guter Start. Die erste Schicht.

Die Geschichte der Zeche Schlägel & Eisen begann 1873 mit der Gründung einer Gesellschaft zur Einrichtung eines Steinkohlebergwerks in Herten. Die Unternehmer vergeudeten keine Zeit und begannen ein Jahr später mit den Abteufarbeiten zu Schacht 1 im heutigen Ortsteil Disteln. Die erste Kohle förderte das Bergwerk im Jahr 1877. Die Erwartungen konnten erfüllt werden und die Zeche entfaltete sich stetig. So entstanden in dem südwestlichen Grubenfeld im Ortsteil Langenbochum ab 1890 Schacht 2 und ab 1895 Schacht 3. Die dortige Förderung begann 1892 beziehungsweise 1897.

Von Erfolg gekrönt. Die glorreichen Zeiten.

Dem erfolgreichen Auftakt folgte eine Zeit der Blüte: Im Jahr 1898 ging die Zeche Schlägel & Eisen in den Besitz der Bergwerksgesellschaft Hibernia über. Die neuen Eigentümer begannen mit großem Eifer, die Anlage zu erweitern und ließen in dem Zeitraum von 1898 bis 1900 drei neue Schächte abteufen. Im Jahr 1902 ging Schacht 4 als Wetterschacht in Betrieb. Drei Jahre später erzielte das Bergwerk eine stolze Jahresförderung von nahezu einer Million Tonnen Kohle. Ab 1937 gab die Bergwerksdirektion den Startschuss für die Abteufarbeiten für Schacht 7, der 1941 als neuer Zentralförderschacht diente.

Mitte der 1950er Jahre arbeiteten 5372 Beschäftigte auf Schlägel & Eisen – ein historischer Höchststand der Zeche.

Ende der 1960er Jahre übernahm die neu gegründete Ruhrkohle AG das Bergwerk und trieb es in den Folgejahren zu neuen Höchstleistungen an. So erreichte die Zeche im Jahr 1975 die maximale Jahresförderung ihrer Geschichte: 2,03 Millionen Tonnen. Sieben Jahre später erfolgte ein Tiefpunkt – im positiven Sinne: Die Verantwortlichen begannen damit, Schacht 4 mit einem erweiterten Querschnitt tiefer zu teufen und nahmen ihn im Jahr 1986 als Zentralförderschacht in Betrieb.

Zehn prägnante Jahre. Zusammenschlüsse und Stilllegung.

Das Jahr 1990 läutete die Stilllegung der Zeche Schlägel & Eisen ein, die sich noch bis in das Jahr 2000 hinziehen sollte: Es erfolgte die Zusammenlegung mit der Zeche Ewald, die die zentrale Förderung der Kohle übernahm. Auf Schlägel & Eisen verblieb die Seilfahrt. Im Jahr 1997 kam es zu einem weiteren Zusammenschluss – und zwar mit dem Verbundbergwerk Hugo/Consolidation zum Verbund Ewald/Hugo. Im April 2000 erfolgte die letzte Förderung dieser vereinigten Bergwerke, sodass dieser Zeitpunkt die endgültige Stilllegung von Schlägel & Eisen markiert.

Unvergessen. Die Zeche als Denkmal.

Die imposanten Anlagen auf Schacht 3 gingen im Jahr 1997 in die Obhut der Industriedenkmalstiftung über. Im selben Jahr erfolgte die Eintragung in die Denkmalliste. Das Ensemble Schacht 4 steht seit 2010 auf der Denkmalliste und gehört seit 2015 zum Eigentum der Stiftung.

Führungen und Feuerwerk. Schlägel & Eisen heute.

Seit Mai 2017 können Besucher den Denkmalstandort im Rahmen von Führungen besichtigen. Dabei erhalten sie spannende Einblicke in das Innere des Maschinenhauses und haben die Möglichkeit, die historische Ausstattung zu erkunden. Aber das ist noch lange nicht alles: Temporär finden mitreißende Events auf dem Gelände der Zeche statt – darunter Veranstaltungen im Rahmen der Nacht der Industriekultur, besser bekannt als ExtraSchicht. Die Stiftung plant, nach Abschluss der Sanierungsarbeiten eine Illuminierung der Fördergerüste vorzunehmen und in Kooperation mit dem Geschichtskreis Schlägel und Eisen Herten e. V. und dem Klub Schlägel und Eisen e.V. die Maschinenhalle mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm zu beleben.

Gebäude

Schacht 3

1 Maschinenhaus

1896 / Umbau 1951

Bauzeit

1896 Fördergerüst und Fördermaschinenhaus
(Schacht 3)
1984/85 Fördergerüst (Schacht 4)

Stilllegung

1990

Industriedenkmal

seit 1997 (Schacht 3)
seit 2010 (Schacht 4)

Stiftungsstandort

seit 1997 (Schacht 3)
seit 2015 (Schacht 4)

Grundstück

2.280 m²

Technische Anlagen / Maschinen

Schacht 3

1 Fördergerüst

1896/97

1 Zwillingsdampfförder- maschine

1897 / Umbau 1928

Schacht 4

1 Fördergerüst

1984/85

2 Grubenlüfter

1972/73

Restaurierungs-, Sanierungs- und Baumaßnahmen

2010

Dachabdichtung Maschinenhaus

2015–2017

Sanierung des Fördergerüsts
und des Maschinenhauses Schacht 3

2017-2021

Sanierung Fördergerüst Schacht 4