Es ist eines der wenigen gut erhaltenen Zeugnisse seiner Art: das Fördergerüst über Schacht 1 der Schachtanlage Grillo 1/2. Die Anlage entstand in den Jahren 1966/67 und symbolisiert mit ihrer Bauweise die letzte Entwicklungsphase von Seilstützkonstruktionen im Ruhrgebiet.

Die Ingenieure errichteten es als zweigeschossiges Einstrebengerüst in geschweißter Kastenbauweise sowie als Dreibock mit angehängtem Führungsgerüst. Damit zählt es zu den letzten Konstruktionen dieser jungen Bauart, die überdauert haben – und heute Besucher willkommen heißen.

Im Jahr 1873 entschlossen sich die beiden Bergwerksunternehmer Friedrich Grillo und Heinrich Grimberg, die Gewerkschaft Monopol zu gründen. Im selben Jahr begannen in Kamen die Abteufarbeiten für Schacht Monopol 1. Doch die Verantwortlichen brauchten Geduld: Erst im Jahr 1879 startete die Förderung der ersten Steinkohle. Acht Jahre später kam der Schacht Monopol 2 in Bergkamen dazu, bis ab 1890 die zweite Schachtanlage mit den Schächten 3 und 4 entstand.

1933 durch die Essener Steinkohlebergwerke AG und 1936 durch die Harpener Bergbau-AG. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Schachtanlagen Grillo 1/2/3 und Grimberg 1/2 in den Besitz der neuen Monopol Bergwerk AG über. Und in den 1950er Jahren bahnte sich der nächste Eigentümerwechsel an: Die Fränkische Energie GmbH aus Nürnberg begann, die Aktien der Monopol Bergwerk AG nach und nach zu erwerben. So wurde sie im Jahr 1960 auch zum neuen Besitzer der Zeche Monopol. Neun Jahre darauf war es schließlich die neu gegründete Ruhrkohle AG, die die Schachtanlage Grillo 1/2 übernahm.