Zeche Fürst Hardenberg

1997 – 2012

1872. Wie alles begann.

Die Geburtsstunde der Zeche geht auf das Jahr 1872 zurück. Zu dieser Zeit startete die Gewerkschaft der Steinkohlen- und Eisensteinzeche Fürst Hardenberg mit den Abteufarbeiten eines Schachtes im Steinkohleeinzelfeld Deusen II. Es folgte die Errichtung eines Schachtturmes sowie die Installation einer dampfbetriebenen Fördermaschine, sodass die Gewerkschaft im Jahr 1876 mit der Kohlenförderung aus Schacht 1 beginnen konnte.

Ein namhafter Wechsel. Die GBAG übernimmt.

1881 konsolidierten die Verantwortlichen die Grubenfelder der beiden Zechen Fürst Hardenberg und Minister Stein unter dem Namen Vereinigte Stein und Hardenberg. Gleichzeitig gründeten sie auch eine Gesellschaft, die denselben Namen trug. Ihre Anteile – auch Kuxe genannt – wurden noch im selben Jahr der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft (GBAG) zum Kauf angeboten. Mit Erfolg: Die GBAG begann schrittweise mit dem Erwerb und kaufte die Anteile bis Ende 1883 vollständig auf.

Staffelstabübernahme. Schacht 2 löst Schacht 1 ab.

Der Beginn des neuen Jahrhunderts brachte auch für den Zechenbetrieb eine bedeutende Änderung mit sich. Denn im Jahr 1900 wurde Schacht 1 durch Schacht 2 als Hauptförderschacht abgelöst und diente ab 1904 nur noch der Seilfahrt, Wassererhaltung und Bewetterung.

Das Ende eine Ära. Übernahme und Stilllegung.

Ende der 1950er Jahre hatte die gesamte Region aufgrund steigender Preise mit einer sinkenden Nachfrage nach Ruhrkohle zu kämpfen.

Die Entwicklungen trieben die Montanindustrie in eine tiefgreifende Krise, die an allen Standorten für seismische Veränderungen sorgte.

Die Zeche Fürst Hardenberg war dabei keine Ausnahme. Am 01. Januar 1960 ging sie in den Besitz der Zeche Minister Stein über. Und nur 8 Monate später – am 22. August 1960 stellte man die Kohlenförderung auf der Zeche Fürst Hardenberg ein. Die Seilfahrt und Güterförderung auf Schacht 1 wurden im Jahr 1963 beendet. Und die Zeche Minister Stein? Ihre Stilllegung erfolgte knapp ein Vierteljahrhundert später im Jahr 1987.

Die Zeche erfindet sich neu. Pläne für die Zukunft.

1997, sieben Jahre nachdem der Malakoffturm und das zugehörige Maschinenhaus unter Denkmalschutz gestellt wurden, gingen beide Gebäude in das Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur über. Von 2006 bis 2008 erfolgte eine umfassende Dach- und Fachsanierung am Malakoffturm, bevor der Stiftungsstandort im Jahr 2012 in den Besitz von zwei privaten Eigentümern wechselte. Ihr Plan für die Zukunft: Im Maschinenhaus sollen Büros entstehen, während der Malakoffturm als Ausstellungsraum für Kunstobjekte dienen wird. Der einzigartige architektonische Charakter der Gebäude soll dabei erhalten bleiben und die geschichtsträchtigen Spuren auch in Zukunft unverfälscht widerspiegeln.