Zeche Consolidation

Maschinenhaus Süd. Ein Unikat im Inneren.

Das südliche Maschinenhaus entstand 1922. Es ist ein teilverputzter Ziegelbau, dessen Fassade durch Pilaster repräsentativ gegliedert ist. Die Entwürfe für das Werk stammen aus der Feder des Zechenbaumeisters Heinrich von Bonin (1871 - 1927). Im Jahr 1963 erhielt das Maschinenhaus eine Zwillings-Dampffördermaschine, die die Besucher noch heute im Schaubetrieb bestaunen können. Ihre Besonderheit: Es ist die letzte Dampfmaschine, die von der Gutehoffnungshütte (GHH) in Oberhausen gefertigt wurde.

Maschinenhaus Nord. Ein sehenswerter Bau.

Im Jahr 1937 entstand das nördliche Maschinenhaus als kubisch gestalteter Ziegelbau. Baumeister des Werks war der Industriearchitekt und Leiter der Bauabteilung des Mannesmannröhren-Werke AG Dr. Ing. Hans Väth (1897 – 1950). Auch dieses Maschinenhaus beherbergt eine Zwillings-Dampffördermaschine und lässt erahnen, welche Kräfte hier am Werk waren. Die Maschine stammt ebenfalls aus der Gutehoffnungshütte und wurde im Jahr 1938 gefertigt.

Förderer der Königsblauen. Die Zeche und der FC Schalke 04.

Wir schreiben das Jahr 1904. In der direkten Nachbarschaft der Zeche Consolidation, in den Straßen und Hinterhöfen der Gemeinde Schalke, treffen sich zehn Jugendliche regelmäßig zum Fußball. Einige von ihnen sind Lehrlinge auf der Zeche und arbeiten als Knappen unter Tage. Die jungen Männer gründen den Verein Westfalia Schalke, der bald Menschen aus der gesamten Umgebung begeistert.

Zwischen dem Fußballverein und der Zeche entwickelte sich dauerhaft eine enge Verbindung.

Der Vereinsvorsitzende Fritz Unkel war Materialverwalter auf Consol und Fußballlegende Ernst Kuzorra arbeitete auf der Zeche als Bergmann. Das Werk stellte dem Fußballclub ein Grundstück für die 'Glückauf- Kampfbahn' zur Verfügung und unterstützte den Verein bei der Realisierung des Bauvorhabens. Und auch heute noch bezeichnet man die Spieler des FC Schalke 04 als Knappen und lässt im Stadion das Steigerlied erklingen.

Unmengen an Kohle. Eine bemerkenswerte Förderung.

Seit Gründung im Jahr 1862 sorgte die Zeche Consolidation für einen starken Bevölkerungsanstieg in der Region. Schon damals galt das Bergwerk im Zeitraum zwischen 1872 und 1876 als förderstärkste Zeche im Ruhrgebiet. Bereits 1873 förderten die rund 2060 Beschäftigten gut 366.000 Tonnen Kohle. Zehn Jahre später war der Ertrag mit 700.000 Tonnen nahezu doppelt so groß. Vor dem Ersten Weltkrieg förderte die Zeche beachtliche 1,95 Millionen Tonnen und konnten ihre Erfolge nach dem Zweiten Weltkrieg fortsetzen. In den 1950er Jahren knackte Consol die Marke von zwei Millionen Tonnen und steigerte sich im weiteren Verlauf seiner Geschichte auf über drei Millionen.

Günther Dohr "Consol Gelb"

Die im Jahr 2000 entstandene Lichtinstallation "Consol Gelb" verwandelt das Fördergerüst Schacht 9 bei Einbruch der Dunkelheit allabendlich in eine Lichtlandmarke. Die vom Künstler Professor Günther Dohr im Auftrag der Stadt Gelsenkirchen installierten gelben Natriumdampflampen und roten Leuchtstoffröhren tauchen den oberen Bereich des Fördergerüsts in eine Lichtwolke.

"Consol Gelb", Symbol des Sonnenlichts und der Lebensenergie, steht gleichzeitig für Kunstlicht und Elektrizität als Basis der Industriealisierung und des technischen Fortschritts.

Die Installation ist Teil des Projektes "Public Art Ruhr" der RuhrKunstMuseen. Weitere Informationen finden Sie hier

Gebäude

2 Maschinenhäuser

1922 (südl.) und 1937 (nördl.)

1 Schachthalle

(Hängebank mit Wagenumlauf)

Bauzeit

1922 Fördergerüst, südl. Fördermaschinenhaus
1937 nördl. Fördermaschinenhaus

Stilllegung

1993

Industriedenkmal

Fördergerüst (1987), Maschinenhäuser (1992)

Stiftungsstandort

offiziell seit 2004,
von der Stiftung betreut seit 1997

Grundstück

9.000 m²

Technische Anlagen / Maschinen

1 Fördergerüst

1922

2 Zwillingsdampfförder- maschinen

1938 (nördl.) und 1963 (südl.)

Restaurierungs-, Sanierungs- und Baumaßnahmen

2002–2005

Instandsetzung des Doppelstrebengerüsts

2004

Sanierung der Maschinenhäuser

2013

Treppeneinbau in das Gerüst zu betrieblichen Zwecken

2021-2022

Rückbau der Hängebank